Autolack

Beim Autokauf spielen viele Faktoren (Preis, Ausstattung, usw.) eine entscheidende Rolle. Aber auch der Farbwunsch beeinflusst die Kaufentscheidung. Dabei haben sich die Farbwünsche ständig verändert. Im Kraftfahrt-Bundesamt werden seit 1978 bei allen Neuwagen und auch bei allen erfassten Gebrauchtwagen die Farben registriert.

  • 1978
    Lag Grün in der Käufergunst weit vorn. Es folgten Rot, Gelb und Blau. Dabei entschieden sich die Käufer für auffallend kräftige und klare Farben.
  • 1993
    Waren rote Wagen der absolute Kaufwunsch. Dabei waren Frauen tendenzgebend, die unter den 300.000 Neuwagen fast 30% Rot wählten. Auf den Plätzen folgten die Farben Blau, Grau, Schwarz und Weiß.
  • 2000
    Für die ersten zehn Monate im Jahr 2000 ergab die Auswertung, dass Grautöne der Renner sind. Mit 31% wurden Neuwagen in Grau oder Silbergrau gewählt. Eine Analyse, die auch für die Automobilhersteller von Wichtigkeit ist.
  • Bis Oktober 2000
    folgten blaue, schwarze und grüne Autos. Als Tendenz ist dabei die Richtung „Flaschengrün“ und „Schwarzgrün“ erkennbar. Abgeschlagen liegen aktuell die Farbwünsche Rot, Weiß, Gelb und Violett. Kaum einen Käufer finden die Farben Orange und Braun. Bei den Damen überwiegen jetzt auch Grau und Silber.
    Gleichbleibend ist bei hochwertigen Geschäftsfahrzeugen Schwarz über diesen Zeitraum bestimmend. Bei hochwertigen Sportwagen bestimmt Rot den Farbwunsch, wobei Gelb und Silber dicht auf folgen.
    Speziell jugendliche Käuferschichten greifen zu bunte „poppige“ Farbgestaltung. Einige Automobilhersteller belegen dieses Marktsegment mit besonderen Angeboten.
  • 2003
    Im Straßenverkehr wird es wieder bunter. Noch dominieren silberne und schwarze Autos hier zu Lande das Straßenbild.
  • Ab 2006
    soll es jedoch deutlich farbiger zugehen. Orange, Rot- und Violett Töne werden ebenso für Hingucker sorgen wie neue Varianten aus Blau, Grün, usw.

Bei Lacken gibt es verschiedene Begriffe:

Originallackierung ist die bei der Herstellung des Fahrzeuges original aufgetragene Lackierung OHL.

Eine Frische Lackierung ist bis etwa einen Monat nach der Lackierung nicht vollständig ausgehärtet. Nachlackierungen in Lackierereien zählen ebenso dazu. Auf frische, nicht vollständig ausgehärtete Lacke sollten keine Polituren aufgebracht werden. Ausgehärtet ist der Lack bei allen herstellerseitigen Lackierungen nach ca. einem Monat.

Zweischichtlackierungen sind alle Metallic-Lackierungen. Dabei wird auf dem farbigen Untergrund, der auch den Metallic-Effekt enthält, eine Klarlackschicht aufgebracht. Das erhöht die Stabilität, die Farbintensität und den Glanz der Fahrzeuglackierung. Diese Lackierungen sind gegenüber aggressiven Umwelteinflüssen beständiger.

Bei einer Klarlack-Lackierung ist die oberste Lackschicht eine Klarlackschicht, die die Metallic-Effekt-Farbschicht einer Metallic-Lackierung vor Umwelteinflüssen stärker schützt. Eine Klarlack-Lackierung ist eine Zweischicht-Lackierung. Bei einer Einschicht-Lackierung, die die normale PKW-Lackierung darstellt, sind die farbgebenden Pigmente in der obersten Lackschicht enthalten. Dabei wird die farbgebende Lackschicht nicht durch eine zusätzliche Klarlackschicht geschützt (deshalb keine Zweischicht-Lackierung).

Neuwertige Lackschichten sind noch nicht vom Alterungsprozess betroffen, sie haben eine Farbtiefe und sehen hochglänzend aus. Dabei können die Lackschichten durch regelmäßige Pflege und Versiegelung den brillanten Hochglanz erhalten. Grundgereinigter Lack ist eine ältere schon verwitterte Lackierung, die mit Lackreiniger intensiv grundgereinigt wird. Die gealterten Lackpartien werden gründlich bis auf den intakten Lack abgetragen. Der so gereinigte Lack hat dann die Farbtiefe und den Hochglanz eines „neuwertigen“ Lackes.

Eigenschaften des Autolackes:

Der Autolack dient nicht nur den Modetrends und der Ästhetik, er ist ein wesentlicher Schutz für die Karosserie und deren Langlebigkeit.
Autolack schützt vor Umwelteinflüssen und in erster Linie vor Korrosion.

Glänzender Lack hat eine oft nicht zu unterschätzende Sicherheitsfunktion, besonders in der dunklen Jahreszeit:
Ein sauberer glänzender Lack reflektiert mehr Licht und wird dadurch besser von anderen Verkehrsteilnehmern wahrgenommen.

Heute sind Garantien der Automobilhersteller auf Lack und gegen Durchrosten von vielen Jahren üblich. Eine Langzeitgarantie für Glanz gibt es nicht. Kleinste Kratzer werden vom menschlichen Auge wahrgenommen.
Aufbau der Lackschichten:
In mehreren Schichten soll der Lackaufbau vor Umwelteinflüssen und weiteren belastenden Faktoren schützen.

  • Blech-Korrosionsschutz  18 µm (Verzinkung, Primer)
  • Elastische Schutzschicht 25 µm(Füller)
  • Basislack                      15 µm(Farbe)
  • Klarlack                        45 µm

Klarlack wird zudem mit Sonnenschutzmitteln (UV-Absorbern) und Härtern versetzt. Aufgabe des Klarlackes ist es, die Sprödigkeit des Lackes zu überwinden und Elastizität zu erreichen.
Inhaltsstoffe:
Autolack ist ein Cocktail auf vier wesentlichen Grundstoffen, die nach speziellen Rezepturen zu Dispersionen vermischt werden: (Farb-)Pigmente sorgen für den Farbton, Bindemittel, Lösungsmittel, Additive. Für jeden Farbton gibt es bei den Herstellern eigene Rezepturen, nach denen die Stoffe vermischt werden. Sind den Pigmenten Aluminiumplättchen beigemengt, entsteht ein glänzender Metallic-Effekt. Klarlack kann auch beigefügt sein. Farben werden nach entsprechenden Farbtabellen wie (z.B.: RAL-Nummern) unterschieden.

Lackbeanspruchungen natürlicher Art:

  • UV-Belastung
  • Hohe Temperaturen und hohe Temperaturunterschiede in kurzer Zeit
  • Regen, Schnee, Eis, Tau, Wind (Schmirgelwirkung durch feinste Partikel)
  • Wasser, Salzwasser, Waschanlagen, Wäschen jede Art
  • Mechanische Belastungen (Kratzer, Steinschläge, Putzlappen, usw.)
  • Baumharz, Blütenstaub
  • Insektenverschmutzungen, Insekten- und Vogelkot
  • Belastungen durch Industrieabgase (Staub, Flugrost, Lösemittel)
  • Lösemittel (Benzin, Öl)